Direkt zum Hauptbereich

Sind Initiativbewerbungen sinnvoll?

Eindeutig ja! Egal für welche Position, auf welcher Hierarchieebene man sich bewirbt, Initiativbewerbungen machen Sinn.

Viele meiner Kunden – die sich im aufreibenden Bewerbungsprozess befinden – sind verärgert und enttäuscht vom Ablauf einer Bewerbung auf ausgeschriebene Stellen. Trotz passender Erfahrungen und optimal aufbereiteter Unterlagen bekommen sie Absagen. Hier kommt der Verdacht auf, dass hinter diesen Anzeigen sich gar keine konkrete Stelle verbirgt. Dies kann so durchaus so sein.


Einige Firmen nutzen auch Stellenbörsen zur Imagepflege und wollen dem Mitkonkurrenten signalisieren, wie gut man im Markt dasteht und das man ein prosperierendes Unternehmen ist. Oder die Personalabteilung hat ein so großes Kontingent an Anzeigen gekauft, dass man nun gezwungen ist, Stellenausschreibungen zu schalten, weil sonst die Anzeigen verfallen. Dies kommt sicher häufiger vor, als man denkt und ist für Bewerber mehr als frustrierend. Auf der Suche nach Alternativen kommt man sehr schnell auf die Initiativbewerbung.

Oder Sie haben ein Wunschunternehmen, bei dem Sie unbedingt arbeiten möchten, doch leider sind keine Stellen in Ihrem Bereich ausgeschrieben. Natürlich können Sie warten, ob sich nicht doch etwas tut, die bessere Alternative bietet aber die Initiativbewerbung.

Bei dieser Form der Bewerbung sind aber ein paar Dinge zu beachten. Am besten suchen Sie sich einen Ansprechpartner im Unternehmen (das können Sie telefonisch herausfinden oder über Plattformen wie XING und LinkedIn) und dann schreiben Sie diese Person direkt an. Bei Bewerbungen über Portale bieten einige Unternehmen auch den Bereich der Initiativbewerbung an. Dies können Sie auch nutzen, einen konkreten Ansprechpartner per Mail anzuschreiben, ist aber in der Regel effektiver.

Wichtig ist, dass Sie im Anschreiben genau formulieren, in welchem Bereich Sie tätig werden möchten und auf welchen Positionen Sie sich sehen. Dieser Hinweis ist essenziell, denn Sie sollten schon genau wissen, was Sie wollen. In Ihrem Zielunternehmen wird sich wohl niemand die Zeit nehmen, zu überlegen, für welche Stelle und Aufgaben Sie infrage kommen. Je konkreter Sie werden, desto besser und fassen Sie sich kurz. Überflüssige Schmeicheleien wie „Ihr Unternehmen ist mir als das beste der Branche bestens bekannt“ sind heute nicht mehr üblich.

Zwei bis drei Wochen nach der Initiativbewerbung können Sie telefonisch nachfassen und sich über den Stand der Dinge informieren.


Übrigens können sich auch Top-Führungskräfte (C-Level-Manager) initiativ bewerben aber hier sollten die Unterlagen – die speziell aufbereitet werden müssen – an die Unternehmenslenker und Entscheider (Vorstandsvorsitzende, Sprecher der Geschäftsführung, Aufsichtsratsvorsitzende, Gesellschafter) versendet werden.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Freistellung nach Kündigung – verschweigen oder erwähnen?

Wenn das Arbeitsverhältnis seitens des Arbeitgebers gekündigt oder ein Aufhebungsvertrag geschlossen wurde, werden Arbeitnehmer oft freigestellt. Auch wenn die Beendigung des Arbeitsverhältnisses und die damit einhergehende Freistellung oftmals aufgrund von Umstrukturierungen geschehen, ist den meisten Betroffenen schon klar, dass man Sie einfach nicht mehr im Unternehmen braucht. Eine Tatsache, die alles andere als angenehm ist und am Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl kratzen kann.  Doch wie geht man mit der Freistellung um? Muss man sie in den Bewerbungsunterlagen erwähnen? Diese Frage wird mir sehr oft gestellt. Grundsätzlich rate ich dazu, die Freistellung erst in einem persönlichen Gespräch mit dem Headhunter oder mit dem potenziellen Arbeitgeber zu erwähnen. Wobei man in den Bewerbungsunterlagen natürlich nicht behaupten sollte, man befinde sich in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis – das entspricht nicht der Wahrheit und kann böse Konsequenzen haben. Aber in den Bew

Probezeit nicht bestanden?!

Eines der schlimmsten Szenarien ist für viele, die Probezeit nicht zu bestehen. Da hat man endlich nach vielen Anstrengungen den neuen Job gefunden und könnte erleichtert aufatmen, doch dann geht der Druck weiter. Man steht unter Beobachtung. Die Probezeit gibt dem Arbeitgeber die Möglichkeit zu prüfen, ob der neue Mitarbeiter die Leistungsanforderungen erfüllt. Aber auch der Arbeitnehmer kann innerhalb dieser Zeit prüfen, ob die Anforderungen des neuen Arbeitsplatzes den eigenen Vorstellungen entsprechen.

Nennen Sie uns drei Stärken und drei Schwächen…

Diese Frage ist Ihnen sicherlich aus Vorstellungsgesprächen bekannt. Während der erste Teil noch relativ einfach und problemlos zu beantworten ist, kommen viele Bewerber doch bei der Benennung von Schwächen in Bedrängnis. Die Frage, die sehr direkt ist und damit ein wenig plump klingt, zielt darauf ab, dass Ihr Gesprächspartner sich einen Eindruck von Ihrem Selbstbild verschaffen möchte. Wie viel Selbstvertrauen zeigen Sie in einer heiklen Situation? Wie ist Ihre Reaktion? Da es hier primär um Ihre Selbsteinschätzung geht, verpacken versierte Personaler mittlerweile diese Fragen sehr viel geschickter…nichtsdestotrotz sollten Sie gerüstet sein.