Diese Frage ist Ihnen
sicherlich aus Vorstellungsgesprächen bekannt. Während der erste Teil noch
relativ einfach und problemlos zu beantworten ist, kommen viele Bewerber doch
bei der Benennung von Schwächen in Bedrängnis.
Die Frage, die sehr direkt ist und damit ein wenig plump klingt, zielt darauf ab, dass Ihr Gesprächspartner sich einen Eindruck
von Ihrem Selbstbild verschaffen möchte. Wie viel Selbstvertrauen zeigen Sie in
einer heiklen Situation? Wie ist Ihre Reaktion? Da es hier primär um Ihre
Selbsteinschätzung geht, verpacken versierte Personaler mittlerweile diese
Fragen sehr viel geschickter…nichtsdestotrotz sollten Sie gerüstet sein.
Beginnen Sie immer mit
Ihren Stärken! Achten Sie darauf, welche Kompetenzen für die angestrebte Position
besonders wichtig sind. Ihr Gegenüber erwartet keinesfalls eine Aufzählung in
Schlagworten, sondern Ihre Stärken sollten Sie anhand konkreter Beispiele schildern,
um Ihre Ausführungen zu untermauern. Die Aussage, dass Sie über ein großes
Organisationsgeschick verfügen, reicht so nicht. Überlegen Sie sich – im Vorfeld
des Gespräches – in welcher konkreten Situation Sie Ihr spezielles Talent
bewiesen haben. Wenn Sie hier Ihre positiven Eigenschaften anschaulich und
prägnant schildern können, dann punkten Sie auf jeden Fall. Nach einer selbstbewussten
Präsentation Ihrer Stärken, können Sie versuchen, der Frage nach den Schwächen
auszuweichen – was durchaus in der Praxis funktioniert. Sollten Ihre Gegenüber
dennoch weiterbohren, geben Sie über Ihre Schwächen nicht zu offen und ehrlich
Antwort. Die Aussage, man sei cholerisch, chaotisch und unpünktlich werden wohl
nur wenigen Personalern in Vorstellungsgesprächen zu Ohren gekommen sein. Sie
sollten hier nur Schwächen nennen, die auch eine positive Seite sichtbar
machen. Nutzen Sie zudem einschränkende Formulierungen wie ab und zu, manchmal oder bisweilen. Um Ihre Glaubwürdigkeit zu
steigern, schildern Sie auch hier realistische Beispiele aus dem Berufsalltag,
in denen Sie tatsächlich nicht das Verhalten gezeigt haben, dass sonst für Sie
typisch ist. Machen Sie aber in Ihren Schilderungen klar, dass Sie in brisanten
Situationen in der Lage sind, Lösungen zu finden.
Wie bereits erwähnt,
wird in vielen Vorstellungsgesprächen heute eher indirekt nach Schwächen
gefragt. Ihnen werden Fragen gestellt wie: Welche
drei Eigenschaften würde Ihr letzter Chef an Ihnen kritisieren?, Welche Ihrer
Eigenarten stört Sie am wenigsten/stört Sie am meisten?, Welche drei
Eigenschaften mögen Sie an Kollegen überhaupt nicht? nach Ihrer Antwort folgt
dann die Anschlussfrage: Und welche drei
Eigenschaften mochten Ihre Kollegen an Ihnen überhaupt nicht?
Bereiten Sie sich gut
auf diese Fragen vor und suchen sich anschauliche Beispiele – immer im Hinblick
auf die Anforderungen der jeweiligen Stelle – um Ihre Aussagen zu untermauern.
Je sicherer Sie Ihre Antworten geben, je plausibler Ihre Ausführungen sind und
je authentischer Sie wirken desto schneller wird man den Punkt
Selbsteinschätzung im Vorstellungsgespräch abhaken.
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