Dann wissen Sie, wie man
mit einem hoch emotionalen Vorgesetzten umgeht. Doch zugleich dürfen Sie sich
glücklich schätzen einen Chef zu haben, der Sie lobt, der Ihre Leistungen in
den Vordergrund stellt, der Sie motiviert und der sich darüber hinaus an
Absprachen hält. Solche Vorgesetzte sind nicht so häufig zu finden.
Die traurige Wahrheit
über Führungskräfte ist oftmals eine andere. Auch wenn Sie Ihre Arbeit noch so
gut und effektiv erledigen, ein Lob vom Ihrem Vorgesetzten haben Sie noch nie
vernommen. Ihre Präsentation im Meeting war perfekt, Ihre Zuhörer waren
begeistert. Doch vom Chef kein Wort. Sie haben neue Kunden gewonnen und damit
das Abteilungsergebnis herausgerissen, doch von Ihrem Chef keine der
Anerkennung. Nun werden Sie denken (und hoffen) im Jahresgespräch wird er es
sicher erwähnen, aber wäre es nicht viel motivierender, wenn er Ihnen sofort
signalisiert, wie angetan er von Ihrer Leistung ist?
Sollten Ihnen diese
Verhaltensweisen bekannt vorkommen, dann sprechen Sie Ihren Vorgesetzten darauf
an. Gerade wenn Sie ganz besondere Leistungen erbracht haben. Fragen Sie ihn ganz
offen nach seiner Meinung zu Ihrer Arbeit und Ihren Ergebnissen. Ist er damit
zufrieden? In den meisten Fällen wird er Sie bestätigen. Grundsätzlich sollten
Sie ihm dann signalisieren, dass Sie mit positiven Rückmeldungen seinerseits
noch effektiver arbeiten.
Komplizierter und viel
unschöner wird es, wenn Ihr Vorgesetzter Ihre Ideen in Ihrem Beisein (z. B.
in Meetings) als seine eigenen verkauft. Während des Meetings sollten Sie sich
Ihren Ärger aber verkneifen – auch wenn Sie vor Wut schäumen. Besser ist es,
ihn nach dem Meeting direkt anzusprechen und ihn auf Ihren Input hinzuweisen.
Gehen Sie dabei aber nicht mit der Brechstange vor, sondern verpacken das ganze
in ein Lob für seinen innovativen und gelungenen Einfall. Zugleich stellen Sie
Ihren Anteil an der Idee heraus. Signalisieren Sie ihm, wie stolz es Sie macht,
dass Ihre Ideen von ihm aufgegriffen werden. Sollte Ihr Chef diesen Wink nicht
verstanden haben und sich auch weiterhin mit Ihren Federn schmücken, werden Sie
deutlicher. Fragen Sie ihn direkt, warum er Ihren Namen nicht erwähnt und
wiederum die Idee als seine eigene verkauft hat. Der Lerneffekt sollte dann
kurzfristig erfolgen.
Schwierig ist auch der
Umgang mit Chefs, die sich nicht an Absprachen halten. Gestern haben Sie etwas
mit ihm besprochen und heute erinnert er sich nicht mehr daran? Gefürchtet sind
auch plötzliche Kurswechsel, bei denen Vorgesetzte abstreiten, jemals etwas
anderes gewollt zu haben. Sofern dies bei essentiell wichtigen Fragen der Fall
ist, sollten Sie sich Absprachen zukünftig schriftlich geben lassen. Das ist
zwar lästig, schützt aber vor unliebsamen Wendungen. Auch hier sollte ein
Lerneffekt kurz- bis mittelfristig eintreten.
Und wenn das alles
nichts hilft? Nun, dann kommt es auf Ihre Leidensfähigkeit und darauf an, wie
lange Sie sich der Situation aussetzen wollen. Getreu dem
Motto Love it, Leave it or Change it!
(Noch ein kleiner Hinweis: Es könnte der Eindruck entstehen, dieser Beitrag würde sich nicht nur auf männliche Vorgesetzte beziehen, was aber falsch ist. Auc weibliche Chefs zeigen diese Verhaltensweisen.)
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