In unserer Gesellschaft
zählen Leistungen und Ergebnisse. Erfolgreiche Menschen machen Karriere, setzen
sich Ziele und erreichen diese mühelos. Doch war passiert, wenn man scheitert?
Wenn das falsche Studienfach gewählt, wenn man gekündigt wurde, wenn man als
Selbstständiger in die Insolvenz geht oder (nicht ganz so dramatisch) wenn
Projekte und Vorhaben nicht umgesetzt werden können, wenn man eine Absage nach
einer Bewerbung bekommt? Dann erlebt man eine persönliche Niederlage.
Scheitern ist immer
negativ besetzt und wird tabuisiert, denn es wird mit Status- und
Gesichtsverlust verbunden. Abstieg oder Ausschluss drohen. Erfolg scheint die
einzige Variable zu sein, an der man sich orientiert. Kaum ein Mensch spricht
gerne über seine Misserfolge, seine Debakel. Dabei gehört diese zum Leben dazu.
Versagen ist unvermeidlich. Gerade für Manager führt scheitern – zumeist - in
die berufliche Sackgasse. Doch der richtige Umgang mit dem Misserfolg kann als ein
persönlichkeitsförderndes Instrument genutzt werden.
In der Regel ist
Scheitern mit bestimmten Phasen und Verhaltensweisen verbunden. Ist der erste
Schock überwunden, folgen Fassungslosigkeit und Erstarren. Von der
darauffolgenden Aggressions- und Wutphase geht es dann in die Depressionsphase.
Man klagt sich selbst an, setzt sein Selbstwertgefühl herab und fühlt sich wie
gelähmt, ist traurig, über das, was man verloren hat und was sich nicht, wie
erwartet und gehofft, umsetzen ließ. Zugleich kommen hier Zukunftsängste ins
Spiel. Wie soll es weitergehen?
Um sich neuen Zielen
zuzuwenden, braucht eine gewisse Zeit. Wichtig ist hier, das eigene Scheitern
zu akzeptieren und die alten Ziele loszulassen. Wie viel Zeit man dazu benötigt
ist individuell unterschiedlich. Mit ein bisschen Abstand lassen sich
Misserfolge konstruktiv beleuchten. Gerade bei Niederlagen im Beruf kann die Zuhilfenahme
eines Coaches sinnvoll sein. Hier werden Fragestellungen beleuchtet wie: Was
hätte ich ändern können, was nicht? Für welchen Bereich des Scheiterns bin ich
verantwortlich? Wo liegt mein blinder Fleck?
Wenn die eigenen Wunden
geleckt sind, ist es Zeit, sich neue Ziele zu suchen und neue Projekte zu
beginnen, eben wieder aufzustehen und weiter zu machen. Denn Menschen mit einer
oder mehrerer Bauchlandungen im Leben sind keine Seltenheit. Henry Ford schaffte
erst nach mehreren Anläufen, sein Unternehmen zu gründen und JK Rowlings Roman Harry
Potter wurde zunächst von vielen Verlagen abgelehnt.
Scheitern ist eine
Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung. Auch wenn danach der Erfolg nicht
garantiert ist, lohnt es sich immer, sich eine zweite Chance zu geben!
"Der Profi macht
nur neue Fehler. Der Dummkopf wiederholt seine Fehler. Der Faule und der Feige
machen keine Fehler." Oscar Wilde
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