Ein
wichtiges Gespräch steht an – vielleicht ein Vorstellungsgespräch. Viel hängt
für von diesem Termin ab. Sie sind bestens vorbereitet, haben sich Gedanken
gemacht und dann passiert es: Alles ist aus Ihrem Kopf verschwunden. Man hat
Ihnen eine Frage gestellt und Sie wissen nicht, was Sie antworten sollen, weil
das Gesagte Sie gar nicht erreicht. Ein Blackout. Was einige aus
Prüfungssituationen kennen, kann auch in wichtigen Gesprächen passieren – und
nicht nur Berufsanfängern.
Der
Blackout ist ein Trick des Gehirns, den es in Notfallsituationen anwendet.
Dieser Mechanismus schützte unsere Vorfahren bei Gefahr und machte sie physisch
leistungsfähiger, wenn sie etwa vor einem gefährlichen Tier flüchten mussten.
Zwar müssen wir heute nicht mehr fliehen und wegrennen, die Vorgänge in unserem
Körper in Stresssituationen sind aber gleich geblieben. In einer bedrohlichen
Situation schüttet die Nebennierenrinde große Mengen von Adrenalin und vom Stresshormon
Cortisol aus. Cortisol (auch Hydrocortison genannt) stellt sicher, dass unsere Muskeln
viel Energie bekommen, um in bedrohlichen Situationen flüchten zu können.
Zugleich hat Cortisol auch Einfluss auf einen bestimmten Bereich im Gehirn, den
sog. Hippocadamus, der zum Abspeichern von Informationen dient. Mittels
Cortisol ist man fit und hellwach, doch steigt der Hormonpegel allerdings zu
stark an, können Hirnzellen geschädigt werden oder gar absterben. Dann passiert
es: um eine Zellschädigung zu verhindern, schaltet der Hippocampus bei zu viel
Kortisol einfach ab – was zur Folge hat, dass uns nichts mehr einfällt und wir
einen Blackout haben. Natürlich ist unser Wissen nicht verschwunden, es ist
momentan nur nicht abrufbar – was in Interviews oder Prüfungen fatalen Folgen
haben kann.
Was
ist zu tun? Den Blackout in der Situation – so locker wie möglich – ansprechen.
Es kann helfen, zunächst über andere Themen zu reden, um dann wieder auf den
Grund des Zusammentreffens zurückzukommen. Was aber voraussetzt, dass Ihre
Gegenüber gewillt sind, Ihnen zu helfen und den Blackout nicht als Grund
nehmen, Ihnen die wichtige neue Aufgabe, die Sie so gerne annehmen möchten,
nicht zu geben. Oder versuchen Sie es mit Anspannung und Entspannung. Ballen
Sie die Fäuste so fest möglich (natürlich unauffällig), halten die Spannung und
lassen dann los. Konzentrieren Sie sich dabei auf Ihre Hände. Wiederholen Sie
das Ganze. Auch bewusst tiefes und langsames Einatmen (durch die Nase) und
Ausatmen (durch den Mund) kann hilfreich sein, den verloren Faden wieder
aufzunehmen.
Falls
diese Hilfsmittel nicht zum erwünschten Erfolg führen, sollten Sie sich für das
nächste Mal wappnen. Lernen Sie Entspannungsübungen (Progressive
Muskelentspannung, Atemübungen, Yoga etc.) und wenden diese regelmäßig an. Visualisieren
Sie die Situation, stellen Sie sich dabei vor, wie Sie souverän und sicher auf
alle Fragen antworten können. Mithilfe der Übungen können Sie gelassen in für
Sie stressige Situationen gehen.
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