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Veränderungen – ja, aber…

Kennen Sie das auch? Sie wollen sich verändern, schieben die notwendigen Aktionen aber weiter hinaus, finden immer wieder Ausreden, um nichts zu tun? Damit sind Sie nicht alleine. Oftmals sind die Ängste vor einer Veränderung zu groß. Sich zu verändern – gerade wenn es um berufliche Dinge wie einen Jobwechsel geht – bedeutet ja, etwas Vertrautes zu verlieren und etwas Neues zu beginnen. Es liegt in der Natur des Menschen, vor unbekannten und neuen Situationen Vorsicht walten zu lassen. Wobei Menschen unterschiedlich geprägt sind, einige nur kurz zögern und dann neue Dinge angehen, während andere grübeln und nachdenken und alle Eventualitäten sorgsam abwägen. Das Sprichwort „Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe“ trifft es ganz gut. 


Die Entscheidung, sich zu verändern ist aber auch abhängig von der persönlichen Leidensfähigkeit. Wenn Sie einen Job haben, der Ihnen keinen Spaß macht, der Sie langweilt, der Ihnen keine Perspektive bietet, Sie aber nette Kollegen und Vorgesetzte haben, das Gehalt einigermaßen passt, dann ist es natürlich deutlich schwerer, sich aufzuraffen und etwas Neues anzugehen. Erst wenn der Leidensdruck zu groß wird, werden viele Menschen aktiv.


Berufliche Veränderungen sind anstrengend, es muss viel investiert werden, Zeit und Energie. Jeder, der Erfahrungen mit Bewerbungsprozessen hat, weiß, wie aufwendig es ist, Stellenanzeigen zu durchforsten, Bewerbungsunterlagen zu formulieren – immer auf die jeweilige Stelle anzupassen, sich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten, diese dann souverän zu meistern und dann abzuwarten. Hier gibt es doch viele andere und angenehmere Dinge, um die kostbare Freizeit zu gestalten. 


Doch Sie haben den Entschluss gefasst, sind sich sicher, dass Ihre berufliche Situation so unbefriedigend ist, dass Sie eine neue Aufgabe brauchen, ist der erste wichtige Schritt getan. Doch was danach kommt, ist viel schwieriger und bedarf zumeist Durchhaltevermögen. Wenn alles wunderbar läuft, Sie voller Enthusiasmus Bewerbungen verschickt haben, sofort zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden und dann umgehend das Jobangebot erhalten, nach dem Sie schon immer gesucht haben. Dann sind Sie ein Glückspilz! Denn Realität ist oft eine andere – es läuft zäh oder schlimmstenfalls gar nicht. Und dann passiert das, was nicht passieren sollte: Sie stellen Ihre Bemühungen ein und bleiben im alten Job und die Frustration steigt. Selbstverständlich können Sie sich die Situation auch schön reden. Es ist ja nett, wenn die Aufgaben übersichtlich und nicht fordernd sind, wenn Sie heute schon wissen, wie der morgige Arbeitstag aussehen wird und der darauffolgende… aber das ist ja nicht das, was Sie wollen.



Machen Sie sich zu Beginn Ihres Vorhabens einen realistischen Plan und definieren Sie klare Ziele. Ein Jobwechsel kann dauern, ein Jahr sollten Sie einkalkulieren – bei Führungskräften kann der Zeitraum noch länger sein. Suchen Sie sich Unterstützung! Reden Sie mit Familie und Freunden über Ihre Veränderungspläne! Falls es nämlich nicht so schnell klappt, kann dieser Personenkreis Sie motivieren und ermuntern dran zu bleiben und nicht so schnell aufzugeben. Vor allem aber machen Sie die ersten Schritte sofort (Stellenbörsen, Bewerbungsunterlagen auf den neuesten Stand bringen etc.). Denn wer sich etwas vornimmt, muss innerhalb von 72 Stunden (72 Stunden Regel) den ersten Schritt machen, sonst sinkt die Chance, dass er das Projekt jemals beginnt, auf ein Prozent.


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